Hallo liebe Filament-Jongleure und Düsen-Dompteure, willkommen zurück bei RoastedFilament! Heute steht ein 3D-Drucker im Rampenlicht, der seit seiner Ankündigung für ordentlich Furore sorgt: der Bambu Lab A1. Oft als „großer Bruder“ des beliebten A1 Mini betitelt, tritt er an, um die Messlatte für Benutzerfreundlichkeit, Geschwindigkeit und Druckqualität in der Welt der Desktop-FDM-Drucker noch ein Stück höher zu legen. Doch hält der A1, was die Vorschusslorbeeren versprechen? Ist er wirklich der Game-Changer, als der er oft dargestellt wird? In diesem ausführlichen Testbericht nehmen wir den Bambu Lab A1 gründlich unter die Lupe, sezieren seine Features, beleuchten seine Stärken und Schwächen und finden heraus, ob er das Zeug zum neuen Liebling der Maker-Szene hat. Macht euch bereit für einen tiefen Tauchgang in die Welt des A1 – es wird heiß, präzise und hoffentlich nicht zu verknotet!

Spezifikationen im Detail – Das technische Herzstück des A1

Bevor wir uns in die praktische Anwendung stürzen, werfen wir einen detaillierten Blick auf die technischen Spezifikationen. Diese bilden das Fundament des Druckers und geben uns erste Hinweise auf seine Leistungsfähigkeit:

• Drucktechnologie: FDM (Fused Deposition Modeling) – die klassische Schmelzschichtung.
• Bauvolumen: 256 x 256 x 256 mm – ein solides, quadratisches Bauvolumen, das für die meisten Projekte ausreichend Platz bietet. Im Vergleich zum A1 Mini (180 x 180 x 180 mm) ein deutlicher Zuwachs.
• Maximale Druckgeschwindigkeit: 500 mm/s – ein beeindruckender Wert, der den A1 zu einem der schnellsten FDM-Drucker in seiner Klasse macht.
• Beschleunigung: 10.000 mm/s² – ein Wert, der für schnelle Richtungswechsel und somit kürzere Druckzeiten bei komplexen Geometrien sorgt.
• Düsendurchmesser: 0,4 mm (Standard). Bambu Lab bietet jedoch optional auch Düsen mit 0,2 mm, 0,6 mm und 0,8 mm an, was die Flexibilität erhöht.
• Maximale Düsentemperatur: 300°C – ermöglicht das Drucken einer breiten Palette von Filamenten, einschließlich anspruchsvollerer Materialien.
• Maximale Heizbetttemperatur: 100°C – ausreichend für die meisten gängigen Filamente.
• Filamentdurchmesser: 1,75 mm – der Industriestandard.
• Unterstützte Materialien: PLA, PETG, TPU, PVA, PET, ABS, ASA, PA (Nylon), PC (Polycarbonat) – eine beeindruckende Liste, die zeigt, dass der A1 nicht nur für Standardmaterialien geeignet ist.
• Extruder: Direct Drive Extruder mit Ganzmetall-Hotend – ein entscheidender Faktor für präzise Filamentförderung und hohe Zuverlässigkeit. Das Ganzmetall-Hotend ermöglicht höhere Temperaturen und reduziert das Risiko von Verstopfungen.
• Druckbett: Bambu Textured PEI Plate (Standard). Optional sind auch die Bambu Cool Plate, die Bambu Engineering Plate und die Bambu High Temperature Plate erhältlich, um die Haftung für verschiedene Materialien zu optimieren.
• Nivellierung: Vollautomatische Bettnivellierung – ein Komfortmerkmal, das die Einrichtung erheblich vereinfacht und die Druckqualität verbessert.
• Firmware: Bambu Studio / Bambu Handy (proprietär) – die hauseigene Softwarelösung von Bambu Lab.
• Konnektivität: WLAN, Bambu-Bus – für eine einfache Verbindung und Steuerung des Druckers.
• Silent-Mainboard: Ja – sorgt für einen leiseren Betrieb.
• Zusätzliche Features:
  • Aktive Flusskompensation: Eine intelligente Funktion, die die extrudierte Filamentmenge in Echtzeit anpasst, um Ungenauigkeiten auszugleichen und die Druckqualität zu verbessern.
  • Geräuschunterdrückung des Motors: Reduziert die Betriebsgeräusche des Druckers erheblich.
  • Vollmetall-Linearführungen und -Lager: Sorgen für Stabilität, Präzision und Langlebigkeit.
  • Ein-Klick-Düsenwechsel: Ein innovatives System, das den Düsenwechsel zum Kinderspiel macht.
  • Automatische Filamenterkennung: Der Drucker erkennt automatisch, wenn das Filament zur Neige geht oder ein Problem mit der Filamentzufuhr vorliegt.
  • Power Loss Recovery: Setzt den Druck nach einem Stromausfall fort.
  • Filament-Odometer: Zeichnet den Filamentverbrauch auf.
  • Kamera zur Drucküberwachung (optional): Ermöglicht die Fernüberwachung des Druckfortschritts.
  • AMS Lite: Kompatibel mit dem Automatic Material System (AMS) Lite von Bambu Lab. Dieses System ermöglicht den Mehrfarben- und Multimaterialdruck, was die kreativen Möglichkeiten erheblich erweitert. (AMS Lite ist nicht im Lieferumfang des A1 enthalten und muss separat erworben werden).

Benutzerfreundlichkeit im Fokus – Ein Drucker für jedermann?

Bambu Lab hat sich zum Ziel gesetzt, 3D-Druck für jedermann zugänglich zu machen, und der A1 ist ein Paradebeispiel für diese Philosophie. Von der ersten Einrichtung bis zum fertigen Druckobjekt ist der gesamte Prozess auf Einfachheit und Intuitivität ausgelegt.

• Unboxing und Aufbau: Der A1 kommt nahezu vollständig vormontiert an. Der Aufbau beschränkt sich auf wenige Handgriffe und ist dank der klar bebilderten Anleitung und des mitgelieferten Werkzeugs auch für absolute Anfänger problemlos zu bewältigen.
• Automatische Kalibrierung: Die vollautomatische Bettnivellierung und die automatische Z-Offset-Kalibrierung nehmen dem Benutzer die mühsame manuelle Justierung ab. Der Drucker erledigt diese wichtigen Schritte selbstständig und sorgt so für eine perfekte erste Schicht – die Grundlage für jeden erfolgreichen Druck.
• Bambu Studio & Bambu Handy: Die hauseigene Software von Bambu Lab ist ein weiterer Pluspunkt in Sachen Benutzerfreundlichkeit. Bambu Studio ist ein leistungsstarker Slicer, der sowohl Einsteigern als auch erfahrenen Benutzern alle notwendigen Werkzeuge bietet. Die intuitive Benutzeroberfläche und die vorgefertigten Profile für verschiedene Filamente machen das Slicen zum Kinderspiel. Die Bambu Handy App ermöglicht die Fernsteuerung und Überwachung des Druckers.

Druckqualität und Geschwindigkeit – Leistung, die begeistert

Der A1 ist nicht nur einfach zu bedienen, sondern liefert auch beeindruckende Druckergebnisse. Die Kombination aus hochwertigen Komponenten, präziser Mechanik und intelligenter Software sorgt für eine hervorragende Druckqualität.

• Präzision: Die Vollmetall-Linearführungen und -Lager, der Direct Drive Extruder mit Ganzmetall-Hotend und die aktive Flusskompensation tragen zu einer hohen Präzision und Detailgenauigkeit der Drucke bei.
• Geschwindigkeit: Mit einer maximalen Druckgeschwindigkeit von 500 mm/s und einer Beschleunigung von 10.000 mm/s² gehört der A1 zu den schnellsten FDM-Druckern auf dem Markt. Das bedeutet kürzere Wartezeiten und eine höhere Produktivität.
• Materialvielfalt: Dank der hohen Düsentemperatur und des beheizten Druckbetts kann der A1 eine breite Palette von Filamenten verarbeiten, von PLA und PETG bis hin zu anspruchsvolleren Materialien wie ABS, ASA, PA und PC.

Das AMS Lite – Mehrfarbdruck leicht gemacht (optionales Zubehör)

Ein besonderes Highlight ist die Kompatibilität des A1 mit dem AMS Lite (Automatic Material System). Dieses System ermöglicht den Druck mit bis zu vier verschiedenen Farben oder Materialien in einem einzigen Druckvorgang. Das eröffnet völlig neue kreative Möglichkeiten und macht den A1 zu einem echten Multitalent. Das AMS Lite ist nicht im Lieferumfang des Standard-A1 enthalten, sondern muss separat oder als Teil eines Kombi-Pakets erworben werden.

Die Schattenseiten – Wo gibt es Verbesserungspotenzial?

Trotz der vielen positiven Aspekte gibt es auch beim Bambu Lab A1 ein paar Punkte, die man kritisch betrachten sollte:

• Proprietäre Software: Die Bindung an Bambu Studio und Bambu Handy ist für Einsteiger sicherlich kein Problem, aber erfahrene Benutzer, die lieber ihre gewohnte Slicer-Software (z.B. Cura, PrusaSlicer) verwenden möchten, könnten dies als Einschränkung empfinden. Zwar gibt es mittlerweile Möglichkeiten, den Drucker auch mit anderen Slicern zu nutzen, aber dies erfordert in der Regel etwas mehr Aufwand und technisches Know-how.
• Geschlossenes Ökosystem: Einige Komponenten, wie beispielsweise die Düsen, sind proprietär. Das bedeutet, dass man auf die Ersatzteile von Bambu Lab angewiesen ist. Dies kann die Flexibilität einschränken und möglicherweise zu höheren Kosten führen.
• Preis: Der A1 ist zwar nicht der teuerste Drucker auf dem Markt, aber er liegt preislich im oberen Mittelfeld. Für Einsteiger mit begrenztem Budget gibt es günstigere Alternativen.

Fazit – Ein starker Allrounder mit kleinen Einschränkungen

Der Bambu Lab A1 ist ein hervorragender 3D-Drucker, der in vielen Bereichen überzeugt. Er kombiniert Benutzerfreundlichkeit, Geschwindigkeit, Präzision und Vielseitigkeit auf beeindruckende Weise. Die einfache Einrichtung, die automatische Kalibrierung und die intuitive Software machen ihn auch für Einsteiger attraktiv. Die hohe Druckqualität und die Möglichkeit, eine breite Palette von Filamenten zu verarbeiten, sprechen auch erfahrene Anwender an.

Die Bindung an die proprietäre Software und das geschlossene Ökosystem sind kleine Wermutstropfen, die man jedoch in Kauf nehmen kann, wenn man die vielen Vorteile des A1 berücksichtigt. Der Preis ist im Vergleich zur Konkurrenz angemessen, aber für absolute Sparfüchse gibt es günstigere Alternativen.

Für wen ist der Bambu Lab A1 geeignet?

• Einsteiger: Die einfache Bedienung und die automatischen Funktionen machen den Einstieg in den 3D-Druck zum Kinderspiel.
• Fortgeschrittene Anwender: Die hohe Geschwindigkeit, Präzision und Materialvielfalt bieten auch erfahrenen Makern viele Möglichkeiten.
• Maker, die Wert auf Komfort legen: Der A1 nimmt einem viele Arbeitsschritte ab und sorgt für einen reibungslosen Druckprozess.
• Enthusiasten des Mehrfarbdrucks: Mit dem optionalen AMS Lite eröffnet der A1 die Welt des mehrfarbigen und multimaterialen 3D-Drucks.

Für wen ist der Bambu Lab A1 weniger geeignet?

• Slicer-Profis, die ihre eigene Software bevorzugen: Die Bindung an Bambu Studio könnte für einige ein Ausschlusskriterium sein.
• Bastler, die gerne an ihrem Drucker herumbasteln: Das geschlossene System lässt weniger Raum für Modifikationen.
• Anwender mit sehr engem Budget: Es gibt günstigere Drucker auf dem Markt, die jedoch möglicherweise Abstriche bei Leistung und Funktionsumfang machen.

RoastedFilament-Bewertung:

Der Bambu Lab A1 erhält von uns eine starke Bewertung von 4,5 von 5 gerösteten Filamenten. Er ist ein hervorragend ausbalancierter Drucker, der sowohl Einsteiger als auch erfahrene Anwender begeistert. Die kleinen Einschränkungen fallen angesichts der vielen positiven Eigenschaften kaum ins Gewicht.

Und, was sagt ihr zum Bambu Lab A1? Habt ihr vielleicht schon eigene Erfahrungen mit diesem Drucker gesammelt? Teilt eure Meinungen, Fragen und Erfahrungen in den Kommentaren! Und vergesst nicht, RoastedFilament zu abonnieren, um keine weiteren heißen News, Tests und Tipps aus der Welt des 3D-Drucks zu verpassen!

Bis zum nächsten Mal, bleibt kreativ und lasst die Extruder glühen (aber bitte nicht zu heiß)!