Hallo liebe 3D-Druck-Begeisterte und Filament-Verformer, willkommen zurück auf RoastedFilament! Heute steht ein Drucker im Rampenlicht, der mit viel Tempo und einigen cleveren Features auf sich aufmerksam macht: der Anycubic Kobra 2. Als Nachfolger des beliebten Kobra verspricht dieses Modell eine deutliche Leistungssteigerung, insbesondere in Sachen Geschwindigkeit. Aber kann der Kobra 2 auch in anderen Bereichen überzeugen? Ist er der perfekte Drucker für Einsteiger, oder bietet er auch erfahrenen Makern einen Mehrwert? Wir haben den Kobra 2 genau unter die Lupe genommen und präsentieren euch in diesem ausführlichen Testbericht alle Stärken, Schwächen und Besonderheiten. Schnallt euch an, denn es wird rasant!

Spezifikationen im Detail – Was steckt im Kobra 2?
Bevor wir uns in die praktische Anwendung stürzen, werfen wir einen Blick auf die technischen Daten. Sie geben uns einen ersten Eindruck von der Leistungsfähigkeit des Druckers:
- Drucktechnologie: FDM (Fused Deposition Modeling) – das bewährte Schmelzschichtverfahren.
- Bauvolumen: 220 x 220 x 250 mm – ein Standardmaß, das für die meisten Druckprojekte ausreichend ist.
- Maximale Druckgeschwindigkeit: 300 mm/s (Herstellerangabe). Anycubic empfiehlt jedoch eine Geschwindigkeit von 150 mm/s für optimale Ergebnisse. Das ist immer noch deutlich schneller als viele Konkurrenten in dieser Preisklasse.
- Beschleunigung: 3000 mm/s² – ein solider Wert, der für zügige Richtungswechsel und kürzere Druckzeiten sorgt.
- Düsendurchmesser: 0,4 mm (Standard) – der Allround-Klassiker.
- Maximale Düsentemperatur: 260°C – ausreichend für die meisten gängigen Filamente wie PLA, PETG und TPU. Für anspruchsvollere Materialien wie ABS oder Nylon ist die Temperatur jedoch etwas knapp bemessen.
- Maximale Heizbetttemperatur: 110°C – ausreichend für eine gute Haftung der meisten Filamente.
- Filamentdurchmesser: 1,75 mm – der Standard.
- Unterstützte Materialien: PLA, ABS, PETG, TPU – eine solide Auswahl für Einsteiger und Fortgeschrittene.
- Extruder: Direct Drive Extruder – ein großer Vorteil gegenüber Bowden-Extrudern. Der Direct Drive Extruder sorgt für eine präzisere Filamentförderung und verbessert die Kompatibilität mit flexiblen Materialien wie TPU.
- Druckbett: PEI-beschichtete Federstahlplatte – eine hervorragende Oberfläche, die für eine gute Haftung und ein einfaches Ablösen der fertigen Drucke sorgt.
- Nivellierung: Anycubic LeviQ 2.0 Automatische Bettnivellierung (25 Punkte) – ein Komfortmerkmal, das die Einrichtung erheblich vereinfacht und für eine gleichmäßige erste Schicht sorgt.
- Firmware: Anycubic-eigene Firmware (basiert auf Marlin)
- Konnektivität: microSD-Karte – leider kein WLAN oder Ethernet.
- Silent-Mainboard: Ja – sorgt für einen leiseren Betrieb.
- Zusätzliche Features:
- Filamentsensor: Erkennt, wenn das Filament zur Neige geht oder ein Problem mit der Filamentzufuhr vorliegt.
- Power Loss Recovery: Setzt den Druck nach einem Stromausfall fort.
- Modulares Design: Der Drucker ist in wenigen Schritten aufgebaut.
- Doppel-Z-Achse:
Geschwindigkeit im Fokus – Der Kobra 2 als Sprinter?
Anycubic bewirbt den Kobra 2 mit einer maximalen Druckgeschwindigkeit von 300 mm/s. Das ist ein beeindruckender Wert, der den Drucker zu einem der schnellsten in seiner Preisklasse macht.
- Realistische Geschwindigkeiten: In der Praxis sind solche Maximalwerte oft mit Vorsicht zu genießen. Anycubic selbst empfiehlt eine Druckgeschwindigkeit von 150 mm/s für optimale Ergebnisse. Das ist immer noch sehr schnell und deutlich schneller als viele Konkurrenten.
- Einflussfaktoren auf die Geschwindigkeit: Die tatsächlich erreichbare Geschwindigkeit hängt von verschiedenen Faktoren ab, wie z.B. dem verwendeten Filament, der Komplexität des Druckobjekts und den gewählten Einstellungen im Slicer.
- Direct Drive Vorteil: Hilft sehr bei schnellem Druck von TPU.
Anycubic LeviQ 2.0 – Automatische Bettnivellierung für den Komfort
Die automatische Bettnivellierung ist ein Feature, das den Einstieg in den 3D-Druck erheblich erleichtert.
- Wie funktioniert LeviQ 2.0? Der Drucker tastet das Druckbett an 25 Punkten mit einem induktiven Sensor ab und erstellt eine digitale Karte der Oberfläche. Unebenheiten werden dann während des Drucks automatisch ausgeglichen.
- Vorteile:
- Zeitersparnis: Die manuelle Bettnivellierung entfällt.
- Einfachere Bedienung: Auch Anfänger können den Drucker problemlos einrichten.
- Bessere Druckergebnisse: Eine gleichmäßige erste Schicht ist entscheidend für den Erfolg des Drucks.
Der Direct Drive Extruder – Präzision und Flexibilität
Der Direct Drive Extruder ist ein weiterer Pluspunkt des Kobra 2.
- Vorteile gegenüber Bowden-Extrudern:
- Präzisere Filamentförderung: Das Filament wird direkt am Hotend gefördert, was zu einer besseren Kontrolle und weniger Problemen mit Retraction (Filamentrückzug) führt.
- Bessere Kompatibilität mit flexiblen Filamenten: TPU und andere flexible Materialien lassen sich mit einem Direct Drive Extruder deutlich einfacher verarbeiten.
Benutzerfreundlichkeit – Einsteigerfreundlich mit kleinen Abstrichen
Der Kobra 2 ist grundsätzlich einsteigerfreundlich konzipiert. Der Aufbau ist dank des modularen Designs schnell erledigt, und die automatische Bettnivellierung nimmt dem Benutzer eine der größten Hürden beim Einstieg in den 3D-Druck ab.
Allerdings gibt es auch ein paar Punkte, die man beachten sollte:
- Kein WLAN: Die fehlende WLAN-Konnektivität ist ein klarer Nachteil. Druckdateien müssen per microSD-Karte zum Drucker übertragen werden.
- Kein Touchscreen: Die Bedienung erfolgt über ein klassisches Drehknopf-Display, was etwas weniger intuitiv ist als ein Touchscreen.
- Firmware: Bietet nicht viele Einstellmöglichkeiten.
Druckqualität und Lautstärke – Solide Ergebnisse, aber kein Leisetreter
Der Kobra 2 liefert in der Regel eine gute bis sehr gute Druckqualität, insbesondere für seine Preisklasse. Der Direct Drive Extruder und die automatische Bettnivellierung tragen maßgeblich dazu bei.
Allerdings ist der Drucker nicht der leiseste. Das Silent-Mainboard reduziert zwar die Geräusche der Schrittmotoren, aber die Lüfter und die Bewegungen des Druckkopfs sind deutlich hörbar.
Die PEI-Federstahlplatte – Ein bewährtes System
Die PEI-beschichtete Federstahlplatte ist eine hervorragende Wahl für das Druckbett.
- Vorteile:
- Gute Haftung: Die meisten Filamente haften sehr gut auf der PEI-Oberfläche.
- Einfaches Ablösen: Nach dem Abkühlen lassen sich die fertigen Drucke in der Regel leicht von der Platte entfernen, oft reicht schon ein leichtes Biegen der Federstahlplatte.
- Haltbarkeit: PEI ist ein robustes Material, das bei richtiger Pflege lange hält.
Die Konkurrenz – Wie schlägt sich der Kobra 2 im Vergleich?
Der Markt für 3D-Drucker in dieser Preisklasse ist hart umkämpft. Zu den direkten Konkurrenten des Kobra 2 gehören:
- Creality Ender 3 V3 SE: Ein sehr ähnlicher Drucker in Bezug auf Preis und Ausstattung. Er bietet ebenfalls einen Direct Drive Extruder und automatische Bettnivellierung.
- Elegoo Neptune 3 Pro/4/4Pro: Beliebte Drucker, die ebenfalls mit einem Direct Drive Extruder und automatischer Bettnivellierung punkten. Sie bieten oft eine etwas höhere maximale Düsentemperatur.
- Artillery Genius Pro: Bietet Dual Z und Touchscreen.
Der Kobra 2 kann sich in diesem Umfeld gut behaupten. Er bietet ein sehr gutes Preis-Leistungs-Verhältnis und eine solide Kombination aus Geschwindigkeit, Druckqualität und Benutzerfreundlichkeit.
Fazit – Ein schneller und vielseitiger Drucker mit kleinen Schwächen
Der Anycubic Kobra 2 ist ein hervorragender 3D-Drucker, der sowohl für Einsteiger als auch für fortgeschrittene Anwender geeignet ist. Er bietet eine hohe Druckgeschwindigkeit, eine gute Druckqualität und eine Reihe von nützlichen Features, die den Druckprozess vereinfachen.
Allerdings gibt es auch ein paar Schwächen, wie die fehlende WLAN-Konnektivität und das Fehlen eines Touchscreens.
Insgesamt ist der Kobra 2 ein schneller und vielseitiger Drucker mit einem sehr guten Preis-Leistungs-Verhältnis.
Für wen ist der Kobra 2 geeignet?
- Einsteiger: Die einfache Bedienung, die automatische Bettnivellierung und der günstige Preis machen den Einstieg leicht.
- Fortgeschrittene Anwender: Die hohe Druckgeschwindigkeit und der Direct Drive Extruder bieten auch erfahrenen Makern viele Möglichkeiten.
- Anwender, die Wert auf Geschwindigkeit legen: Der Kobra 2 ist einer der schnellsten Drucker in seiner Preisklasse.
- Anwender, die flexible Filamente drucken möchten: Der Direct Drive Extruder ist ideal für TPU und andere flexible Materialien.
Für wen ist der Kobra 2 weniger geeignet?
- Anwender, die Wert auf WLAN-Konnektivität legen: Die fehlende WLAN-Funktion ist ein klarer Nachteil.
- Anwender, die einen sehr leisen Drucker suchen: Der Kobra 2 ist nicht der leiseste Drucker auf dem Markt.
- Anwender, die einen Touchscreen bevorzugen: Die Bedienung über das Drehknopf-Display ist etwas weniger intuitiv.
- Anwender, die oft sehr anspruchsvolle Materialien drucken: Die Düsentemperatur könnte zu niedrig sein.
RoastedFilament-Bewertung:
Der Anycubic Kobra 2 erhält von uns eine Bewertung von 4,25 von 5 gerösteten Filamenten. Er ist ein schneller, vielseitiger und preiswerter Drucker, der in vielen Bereichen überzeugt. Die kleinen Schwächen fallen angesichts der vielen Stärken kaum ins Gewicht.
Und jetzt seid ihr dran! Habt ihr bereits Erfahrungen mit dem Anycubic Kobra 2 gemacht? Teilt eure Meinungen, Fragen und Erfahrungen in den Kommentaren! Und vergesst nicht, RoastedFilament zu abonnieren, um keine weiteren spannenden Beiträge, Tests und Tipps aus der Welt des 3D-Drucks zu verpassen!
Bis zum nächsten Mal, bleibt kreativ und lasst die Düsen glühen!